KaWe-rett

2. Januar 2018

Ein rauschender Silvesterabend: märKWürdig ANDERS mit „Halt mal!“

Volles Haus und volle Gläser am 31.12.2017 im Bürgerhaus, eine gelungene Aufführung und ein begeistertes Publikum, dem wir hiermit noch einmal herzlich danken.

Da lehnten sich zwei aus dem Fenster. Von dort schaut das Volk ja gerne Revolutionen zu. Aber nicht zu weit, um nicht Kopf und Kragen zu riskieren.
Die beiden Texter des eigentlich vierköpfigen Kabaretts märKWürdig, Peter Bodenstein und Rainer Buchheim, griffen tief in ihren Zettelkasten und ließen das Publikum teilhaben am ebenso mühseligen wie auch immer wieder überraschenden Schaffensprozess. Und auf diesem abenteuerlichen Weg begegneten ihnen dann auch prompt allerlei schillernde Zeitgenossen: Ein Bischof an ungewöhnlichem Ort, diverse Fernseh-Experten, alte und neue Germanen, Lobbyisten, Altkanzler, beleidigte Leberwürste, ein geplagter Klinikarzt sowie, last but not least, der Herr Lehrer. Nein, es war keine Lesung, es ward erbarmungslos kabarettet, wie man es von märKWürdig seit nunmehr fünfundzwanzig Jahren kennt: Kalauernd, spielerisch und ganz im Ernst. Nur eben ausnahmsweise ein bisschen anders, einmal ohne Wein, Weib und Gesang.

Fotos: Andrea Neumann

10. März 2013

Klassik – umwerfend komisch

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…as time goes by… Ja, wie die Zeit vergeht: Nach gut anderthalb Jahren gastierte, dank der Einladung des Fördervereins Kabarett KW e.V., am vergangenen Samstagabend endlich wieder einmal Armin Fischer in Königs Wusterhausen, diesmal mit seinem Best-Of-Programm Das verkan(n)tete Genie. Das Publikum in der Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums entführte er auf eine beflügelte Kreuz- und Querfahrt über alle sieben Meere der Musik. Von der time-goes-by-Endlosschleife eines Barpianisten schwang sich Fischer hinauf zu seinem schier unbegrenzten Repertoire des Klaviertuosen. Von Alle meine Entchen zur Moldau, vom Liebestraum über die ganz große Eigenbau-Oper zum finalen Wunschkonzert ging der bewegende Turn, begleitet von Beifallsstürmen und Sturzbächen aus Lachtränen. An Fischers Piano-Pointen hätten selbst Mozart, Beethoven, Bach und Liszt ihren Haydnspaß gehabt. Doch auch dem Künstler selbst bot der Abend in KW eine Überraschung: Ein Publikum, das spontan und mit musikalischer Urgewalt das, ihm bis dahin unbekannte, Rennsteiglied schmetterte. Zwei Stunden urkomischer Hochkultur am Flügel – vergangen wie im Fluge. …as time goes by…

24. März 2012

Dieter Hildebrandt in Königs Wusterhausen

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Dieter Hildebrandt Es war das kabarettistische Frühlings-Event in Königs Wusterhausen: In der ausverkauften und randvoll besetzten SIX-Konzertbühne erlebten etwa 270 Zuschauer am Freitagabend, 23. März, den Münchner Kabarettisten Dieter Hildebrandt mit seinem Soloprogramm, das Urgestein des deutschen politischen Kabaretts schlechthin. (more…)

11. März 2012

Schwarze Grütze

TabularasaTrotzTohuwabohu im Schiller-Gymnasium: Auf Einladung des Fördervereins Kabarett Königs Wusterhausen e. V. gastierte, von den lokalen Medien leider kaum beachtet, am Samstagabend das Potsdamer Musikkabarett „Schwarze Grütze“ alias Stefan Klucke und Dirk Pursche in Königs Wusterhausen. Dabei wurde mal weder „gewulfft“ noch „gegauckelt“, obwohl es natürlich ohne ein paar bissige Seitenhiebe auf Zeitgeist und Gesellschaft, sei es auf den fragwürdigen Einsatz eines Medikamentes wie Ritalin, den um sich greifenden Esoterikwahn oder die Stasipraktiken einer gewissen Urheberrechtsschutzmafia, nicht abging. Erklärtermaßen stand in diesem funkelnagelneuen Programm (Premiere war am 10.02.2012 in Leipzig.) der reine Spaß im Mittelpunkt, und das auf so gekonnte Weise, dass das Publikum in der vollbesetzten Aula bereits von den ersten Nummern zu Beifallsstürmen hingerissen wurde. Das kommt davon, wenn Musiker und Bassist ihr Handwerk beherrschen.
Ob Klucke solo am Klavier, Pursche als Heißluftballon über die Bühne schwebend oder beide zusammen singend mit Gitarre und Bass – dank ihrer überschäumenden Spielfreude hatten sie die Lacher auf ihrer Seite. Ob TabularasaTrotzTohuwabohu oder TohuwabohuTrotzTabularasa – bei ihrer halsbrecherischen Wortakrobatik der atemberaubenden Art wussten bisweilen weder die Komödianten noch das Publikum wo vorn und hinten ist. Unmöglich, die Höhepunkte des Programms hier widerzugeben, doch mindestens der Tag-Tag-Tagesablauf mit „T“ zweier Kabarettisten sowie ein revolutionärer Kampflied-Aufruf zu absolutem zivilen Gehorsam – werden Bußgeld- und gewisse Steuereinnahmen konsequent blockiert, so zwingt das unweigerlich die Obrigkeit in die Knie – dürften sich im Gedächtnis der meisten Zuschauer eingeklinkt haben.
So kam es folgerichtig zu einem nicht enden wollenden Schlussapplaus, der aus den beiden Kabarettisten mehrere Zugaben herauskitzelte wie den zwerchfellerschütternden LustigeMusikantenMedleyBlues – MusiComedy der total abgefahrenen Art.

26. Oktober 2011

Frank Lüdecke in KW

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Foto: Presse / Lüdecke

Volles Haus im Friedrich-Schiller-Gymnasium in Königs Wusterhausen am Abend des 22. Oktober: Frank Lüdecke gastierte mit seinem aktuellen Programm „Die Kunst des Nehmens“. Tja, und da, um ehrlich zu sein, am Nehmen nun mal wir alle irgendwie interessiert sind, war die Aula halt ausverkauft.
Erwartungsgemäß zündete Lüdecke wieder ein Pointenfeuerwerk, das das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. In seinen Liedern – sich selbst begleitend auf der ebenso klangvollen wie praktischen Zerleg-Gitarre – und Texten ließ er auch kaum einen Bereich des politisch-wirtschaftlich-gesellschaftlichen Nehmens aus, stets veranschaulicht an Beispielen von ALDI bis Fliesenleger. Als letzerer mußte wiederholt ein Herr in der ersten Reihe herhalten, der den Spaß mit gelassener Würde hinnahm. Erste Reihe im Kabarett ist nun mal mit Risiken und Nebenwirkungen belastet.
Für den nächsten Auftritt Lüdeckes in KW wird man nach einer neuen Spielstätte suchen müssen, denn die bisherige Tradition besagt: Frank Lüdecke tritt jedes Mal woanders auf. Und ein wenig größer dürfte der Saal dann auch sein.

Märkische Allgemeine Zeitung / Dahme-Kurier vom 25.10.2011

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